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Der Einfluss der Teezeremonie

Das Japan im 16. Jahrhundert war ein vom Krieg gebeuteltes Land. Die verschiedenen Clans dieser Sengoku-Zeit kämpften um Macht und Einfluss und manche wollten ganz Japan unter ihrer eigenen Fahne vereinigen. Einer der drei Reichseiniger war Nobunaga Oda. Begabt mit Schwert und Wort erreichte er Eroberungen, taktische Meisterleistungen und diplomatische Erfolge von denen die wenigsten auch nur geträumt hätten. An seiner Seite befand sich ein besonderer Mann:  Sen no Rikyū.

Feldherren kommen und gehen, doch Teemeister bleiben

Beinahe überall in Japan herrschte Krieg. Man möchte meinen, ein jeder beschäftigte sich nur noch mit Schlachten und Politik, doch dem war nicht so. Sen no Rikyū begleitete den Daimyō Nobunaga Oda als sein Teemeister. Trotz dieser turbulenten Zeit erfreute man sich an der Teezeremonie.

Nobunaga, welchen viele schon als denjenigen sahen, der Japan einigen wird, fiel dem Verrat durch Mitsuhide Akechi zum Opfer und starb bei dessen Angriff. Einer von Nobunagas Vasallen, Hideyoshi Toyotomi, rächte seinen Tod und nahm seinen Platz ein. Vieles wird bei einem Führungswechsel geändert. Manches kommt hinzu und manches verschwindet wieder. Doch die wirklich wichtigen Dinge bleiben stets bestehen. So wie Sen no Rikyū, der nun der Teemeister von Hideyoshi wurde.

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An der Seite der Mächtigsten

Hideyoshi setzte die Pläne von Nobunaga zur Einigung Japans fort. Damit wurde er zur wohl wichtigsten Person seiner Zeit. Als Teemeister an seiner Seite erlangte somit auch Sen no Rikyū mehr Einfluss. Er wurde von dem Feldherren äußerst geschätzt und hatte auch oft persönlichen Kontakt mit ihm. Rikyū schrieb das Buch „Hyaku-jō-seiki“ in welchem er die Regeln der Teezeremonie festlegte. Diese Regeln – das ganz besondere, rituelle Trinken von grünem Matcha Tee – sind bis heute nahezu erhalten geblieben.

Rikyū baute auch ein Teehaus, genannt Taian, in der Nähe von Kyōto. Es ist das älteste, auch heute noch zu bestaunende Teehaus in Japan und wurde von der japanischen Regierung zum Nationalschatz ernannt.

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Eine Zeit des Misstrauens

Nobunaga Oda wurde von einem seiner Vertrauten verraten. Es war eine stürmische Zeit und Verrat war leider keine Seltenheit. Misstrauen war daher als Grundkonzept vertreten, so auch bei Hideyoshi. Feinde seines Teemeisters redeten Hideyoshi ein, Rikyū würde sich gegen ihn verschwören und wolle ihn vergiften. Diese Taktik funktionierte, denn der Teemeister wurde zu Seppuku verurteilt. Er musste sich selbst mit dem Schwert das Leben nehmen.

So traurig sein Ende auch ist, so bedeutsam ist seine Hinterlassenschaft. Denn schließlich werden heute Teezeremonien noch nahezu identisch zu seinen Vorstellungen abgehalten, und die eine oder andere Komponente der japanischen Teezeremonie hat es sogar bis in die westliche Welt geschafft. Der Teemeister mag tot sein, doch sein Erbe hat die Jahrhunderte überdauert.

Japan: Das Land des Matcha Tees

Beeindruckende Tempel, wunderschöne, faszinierende und unnahbare Geishas im Kimono, Zen-Garten und Teezeremonie auf der einen, durchgeknallte Mangas, Filme und Nintendo-Spiele auf der anderen Seite verbinden wir im Westen in der Regel mit Japan, dem exotischen Inselstaat auf der anderen Seite der Welt. Und dann ist da natürlich noch die Küchenkultur: Sushi und Tempura haben wir uns längst angeeignet und können es in jedem heimischen Supermarkt kaufen, und gebratenen Reis und Nudeln kennen wir vom Asia-Imbiss. Doch was in Japan wirklich im Alltag gegessen wird und wie man sich bei Tisch zu benehmen hat, wissen die wenigsten. Deshalb hier die wichtigsten und spannendsten Facts zu Japan – auch genannt das „Land der aufgehenden Sonne“.

Lage und Einwohnerzahl Japans

Japan ist eine Inselgruppe im Pazifik in Ostasien, die rund 6000 Inseln umfasst. Nahezu die gesamte Bevölkerung lebt jedoch auf den vier sehr eng beieinander liegenden Hauptinseln, die gemeinsam das japanische Kernland bilden. Sie grenzt an Russland, China, Taiwan, Südkorea und Nordkorea und ist flächenmäßig der viertgrößte Inselstaat der Welt. Japan hat etwa 127 Millionen Einwohner und eine Einwohnerdichte von 338 Menschen pro Quadratmeter.

Warum heißt Japan das „Land der aufgehenden Sonne“?

Auf Japanisch heißt Japan „Nippon“. Die Silbe „ni“ bedeutet Sonne oder Tag, „pon“ hingegen steht für den Anfang – so kann man also „Nippon“ als „Land der aufgehenden Sonne“ übersetzen. Dazu passt auch die Landesflagge, denn der rote Kreis auf weißem Hintergrund ist ein Symbol für die Sonne.

Was ist die japanische Teezeremonie?

Die japanische Teezeremonie ist eine alte Tradition, bei welcher auf eine ganz bestimmte, rituelle Weise Matcha Tee zubereitet und getrunken wird. Ziel ist es, mit sich selbst ins Reine zu kommen und sich auf sich selbst zu besinnen. Mehr über die japanische Teezeremonie gibt es hier.

Welche sind die bekanntesten Tempel Japans?

Kinkaku-ji

Der wohl bekannteste und beeindruckendste Tempel in Japan ist mit Sicherheit der goldene Tempel in Kyoto, der Kinkaku-ji. Und auch der silberne Tempel (Ginkuku-ji) ist eine populäre Sehenswürdigkeit. Wer in Japan Tempel besichtigen möchte, ist in Kyoto generell an der richtigen Adresse: Diese Stadt war früher die japanische Hauptstadt und dementsprechend errichteten die verschiedenen buddhistischen Glaubensrichtungen alle ihre Heiligtümer dort.

Doch auch der Klosterberg Koya in der abgelegenen Bergregion Nara ist eine faszinierende Tempelanlage, die aus zahlreichen einzelnen architektonischen Wunderwerken besteht.

Was ist ein Manga und wie unterscheidet er sich vom Anime?

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Als Manga werden die japanischen Comics bezeichnet, die prinzipiell in schwarz-weiß gehalten sind und von hinten sowie von rechts nach links gelesen werden. Es gibt einen speziellen Zeichenstil, der als typisch Manga betrachtet wird. Der Anime hingegen ist die Verfilmung eines Mangas als Animationsfilm. Deutsche Versionen von bekannten japanischen Mangas können hier gelesen werden.

Was und wie essen Japaner?

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Bis auf Curryreis und gebratenen Reis, die mit dem Löffel gegessen werden, werden in Japan alle Gerichte mit Stäbchen gegessen. Die meisten japanischen Gerichte enthalten Reis, Fisch und Meeresfrüchte. Auch für Glasnudeln und Sojabohnen ist Japan sehr bekannt. Was die japanische Küche von den Küchen anderer asiatischer Länder unterscheidet ist die milde Würzung: Hier soll der Eigengeschmack der Produkte möglichst erhalten bleiben, weshalb mit Gewürzen aller Art sehr sparsam umgegangen wird.

Japanische Verhaltensregeln

Japaner haben ein sehr starkes Bedürfnis nach Harmonie, weshalb bei ihnen alles in Normen und ungeschriebenen Regeln festgelegt ist, woran sich auch fast alle Japaner halten. Das fängt an mit dem richtigen Servieren von Tee, reicht über das richtige Verhalten im Park bis hin zum Mitbringen eines Gastgeschenkes zu einer Einladung. Um in Japan alles richtig zu machen, muss man vermutlich zunächst ein paar Monate Verhaltensnachhilfe bei einem Japaner oder einer Japanerin lernen. Doch einige Grundregeln kann sich auch der Europäer merken und einhalten, wenn er in Japan unterwegs ist:

  • Nie in der Öffentlichkeit die Nase putzen
  • Niemals nach Schweiß riechen
  • Keine Einladungen ausschlagen
  • Mit Stäbchen essen und die Stäbchen niemals senkrecht in den Reis stecken (dies ist ein Bestattungsritual)

Die Geschichte des Matcha Tees

Matcha Tee ist heute bekannt als exquisite Teespezialität aus Japan, die ursprünglich nur zur Teezeremonie verzehrt worden ist, aber inzwischen ihren Weg in die Alltagswelt nicht nur der Japaner, sondern auch vieler Völker im Westen gefunden hat. Was jedoch nur die wenigsten wissen: Matcha kommt eigentlich aus China. Aber wie kam das feine Pulver nach Japan? Eine kleine Geschichte des Matcha Tees.

China: Das Geburtsland des Matcha Pulvers

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Schon im sechsten Jahrhundert nach Christus verwendeten chinesische Mönche gemahlenen grünen Tee, zunächst eher für medizinische Zwecke, doch schon bald lernten sie ihn auch als wohltuende Köstlichkeit kennen. Sie begannen damit, die ersten Rituale mit dem Teetrinken zu verbinden, bis er schließlich – sicherlich auch aufgrund seiner einerseits beruhigenden, andererseits auch betörenden Wirkung – eine tragende Rolle beim kontemplativen Meditieren erhielt. Jahrhunderte lang schworen die buddhistischen Mönchen Chinas auf Matcha, bis eines Tages am Ende des 12. Jahrhunderts japanische Mönche nach China reisten und dort den Matcha Tee kennenlernten.

Wie Matcha nach Japan kam

Sie waren vollkommen fasziniert und nahmen das wertvolle Pulver mit in ihr Heimatland, wo sie es zu verbreiten begannen, indem sie eigene Teeblätter pflanzten. Ein Mönch namens Myoan Eisai schrieb sogar ein Buch über Grünen und insbesondere Matcha Tee, in welchem er ihn als medizinisch wertvoll und das Leben verlängernd anpries.

In Japan verließ Matcha Tee schließlich die Klostermauern und wurde auch an den Königshöfen und bei höheren gesellschaftlichen Schichten bekannt und beliebt. Schon bald wurden die ersten großen Teeplantagen gepflanzt und der Anbau sowie die Herstellung von Matcha im Laufe der Jahre immer weiter perfektioniert. Bereits in diesen Jahrhunderten entstanden Vorgänger der berühmten japanischen Teezeremonie, da es immer üblicher wurde, Gäste zum Teetrinken in einem teils feierlichen, teils geradezu rituellen Rahmen einzuladen. Manche Gastgeber setzten dabei bewusst auf Prunk, andere bevorzugten eine bescheidene Zeremonie.

Matcha Tee und die japanische Teezeremonie

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Als im 16. Jahrhundert die Regeln der Teezeremonie sowie die richtige Zubereitung von Matcha Tee von Sen no Soeki schriftlich festgehalten wurden, war das Pulver schon längst als ein exquisites, besonders köstliches und hochwertiges Genussmittel bekannt, das hervorragend zu feierlichen Anlässen passte und auch die Wirkung einer Meditation bestens unterstrich. Kein Wunder, dass Matcha zum Tee der Teezeremonie auserkoren wurde.

War die Teezeremonie – obwohl sie deutlich auf Bescheidenheit fußte – zunächst nur der reichen Bevölkerungsschicht vorbehalten, so erhielten ab dem Ende des 18. Jahrhunderts auch einfachere Leute Zugang zu Matcha und den Regeln der Teezeremonie.

Matcha Tee heute: Beliebt auf der ganzen Welt

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Heute wird Matcha zwar ausschließlich in Japan angebaut, von dort aus aber in verschiedenste Länder exportiert, denn das Grünteepulver ist sehr populär in vielen Teilen der Welt, vor allem im Westen. Auch traditionelles Zeremonien-Geschirr stößt hierzulande und in anderen Ländern auf viel Zuspruch – so kann jeder zuhause seine eigene Teezeremonie abhalten, dabei zur Ruhe und zu sich selbst kommen. Außerdem ist Matcha Pulver eine beliebte Zutat für Süßspeisen, Getränke und wird auch in Nahrungsergänzungsmitteln von Unicity Dank seiner vielen positiven Wirkungen verarbeitet.

Matcha Pulver: Die Herstellung von Matcha Tee

Matcha, der grüne Tee aus Japan, ist nicht nur für seine wohltuenden und die Gesundheit unterstützenden Wirkungen bekannt, sondern auch für seine sorgfältige und besondere Art der Gewinnung und die hohe Qualität, die dadurch zustande kommt. Im Gegensatz zu den meisten Tees wird Matcha nicht als Blätter, sondern als Pulver verwendet. Doch wie wird Matcha Pulver eigentlich gewonnen?

Matcha als Schattentee

Matcha Tee ist sehr selten. Er wird ausschließlich in Japan hergestellt, und selbst dort gibt es nur wenige Teebauern, die sich auf die Kunst der Matcha Pulver Herstellung verstehen. Matcha gehört zur Sorte der Schattentees. Einige Wochen vor der Ernte werden die Plantagen zu beschattet, indem beispielsweise Netze oder Bambusmatten darüber gespannt werden. Dadurch bilden die Pflanzen viel Chlorophyll, Theanin und Koffein, aber wenig Gerbstoffe – und das schließlich ist das Geheimnis, weshalb Matcha so frisch und süßlich schmeckt und dabei auch noch wach macht.

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Die Verarbeitung zu Matcha Pulver

Nach der Ernte der Teeblätter werden sie mit Wasserdampf gedämpft, getrocknet und anschließend wird das Blattgewebe durch einen Luftzug von dem Strunk und den Blattrippen getrennt, um wirklich nur den feinsten und wertvollsten Teil der Teeblätter zu erhalten. Denn es ist gerade das Blattgewebe, das so aromatisch und reich an Wirkstoffen ist. Es entstehen flockenartige Blattteile, die die Teebauern als Tencha bezeichnen.

Die flockigen Teeblätter werden dann noch mit Granitsteinmühlen gemahlen – das leuchtend grüne Matcha Pulver entsteht. Um 30 Gramm des Teepulvers herzustellen, müssen die Mühlen etwa eine Stunde mahlen – das erklärt, warum Matcha so wertvoll und nicht gerade günstig ist.

Anbaugebiete von Matcha

Matcha Tee wird vor allem im südlichen Teil Japans angebaut, zum Beispiel auf Kyūshū, der drittgrößsten Insel Japans oder in der Nähe der Städte Nagoya und Kyoto. Berühmte Anbaugebiete sind die Städte Uji, Nishio und Fukoka.

Matcha sollte aus Japan kommen und traditionell hergestellt sein

Nicht alles, was als Matcha verkauft wird, wird exakt so hergestellt, denn dieser Begriff ist nicht geschützt. Manchmal werden gemahlene Teeblätter so bezeichnet, die als Ganzes, mitsamt der Blattrippen und dem Strunk, gemahlen wurden, oder vor der Ernte nicht abgedeckt worden sind. Deshalb sollten Sie stets darauf achten, dass das Matchapulver, das Sie kaufen, auch wirklich das wertvolle Teepulver aus Japan ist, das Sie haben möchten und für dessen Qualität sich auch die höheren Preise lohnen.