Der Unterschied zwischen schwarzem Tee und grünem Tee

Nicht jeder Tee-Liebhaber ist auch gleichzeitig Tee-Experte. Ebenso wie ein Bierliebhaber nicht zwingend über die unterschiedlichen Brau- und Lagermethoden der ober- und untergärigen Biersorten Bescheid weiß. Daher tritt häufig die Frage nach dem Unterschied zwischen grünem und schwarzem Tee auf, denn beide stammen oftmals von der gleichen Pflanze, der Camellia sinensis.

Es mag auf den ersten Blick reichlich platt erscheinen, aber der bedeutende Unterschied zwischen den beiden Teesorten ist folgender: Einer ist Schwarz, der andere nicht. Die Farbe alleine ist natürlich nicht der Grund, sondern der Indikator, denn die Prozesse, die hinter der Schwärzung stecken, sorgen auch für den unterschiedlichen Geschmack und ebenso für die Differenz bezüglich der enthaltenen Stoffe. Die schwarze Farbe ist daher nur eine Begleiterscheinung, nicht der Grund für die Behandlung der Teeblätter.

Warum wird der schwarze Tee schwarz?

Die Verfärbung liegt an der Fermentierung des Teeblattes. Bei diesem Vorgang oxidieren die Enzyme im Teeblatt an der Luft. Damit dies im ausreichenden Umfang geschieht, werden die Blätter des späteren schwarzen Tees gerollt und damit die Zellwände aufgebrochen, um möglichst schnell die Enzyme dem Sauerstoff auszusetzen. Das Rollen erfolgt in der Regel über speziell dafür ausgelegte Maschinen und kann in etwa mit dem Reiben der Blätter zwischen den eigenen Händen verglichen werden, denn die Blätter sollen nicht in viele kleine Partikel zerfallen, sondern erhalten bleiben.

Neben der mechanischen Arbeit und dem Vorhandensein von Sauerstoff spielen auch die Luftfeuchtigkeit und allen voran die Temperatur eine Rolle. Der Vorgang soll in der Regel bei 30 °C stattfinden, da hier die Fermentation gut von statten geht und auch kein verbrannter Geschmack entsteht. Zu guter Letzt, wenn die Fermentation den Wünschen entsprechend abgeschlossen ist, werden die Teeblätter dann bei etwa 85 °C getrocknet.

 

Grüner Tee wegen faulem Hersteller?

In den schwarzen Tee fließt offensichtlich viel Arbeitsaufwand, der grüne Tee hingegen wird nicht fermentiert, ist daher auch nicht schwarz verfärbt. Bedeutet dies nun, dass der Hersteller einfach zu faul ist, den Tee zu behandeln? Natürlich nicht, denn beim grünen Tee werden Anstrengungen unternommen, die Fermentation kategorisch zu verhindern. Denn neben der schwarzen Farbe und einer anderen Geschmacksnote weist der schwarze Tee aufgrund der Fermentierung auch andere Inhaltsstoffe auf, welche ein Produkt der Oxidation sind.

Direkt nach der Ernte werden die Teeblätter für die Herstellung von grünem Tee entweder kurz geröstet oder gedämpft, um die Oxidation zu verhindern. Blieben die Blätter zu lange liegen, würde der Fermentierungsprozess von ganz alleine starten und den grünen Tee in seinem Geschmack und seiner Optik beeinflussen. Zwar werden auch grüne Teeblätter gerollt, aber ohne die Voraussetzungen für die Fermentation dient dies nur noch dazu, die Blätter geschmeidiger zu machen und eine Ausbreitung der Geschmackstoffe beim Teekochen zu begünstigen.

Was sind die inhaltlichen Unterschiede?

Landläufig spricht man davon, der grüne Tee sei gesünder als der schwarze Tee. So allgemein lässt sich das natürlich nicht formulieren. Die grundlegende Frage ist: Was geschieht bei der Fermentation? Hier werden die Catechine im Blatt durch eine Reaktion mit Sauerstoff zu Theaflavinen. Den Catechinen, mit höherem Vorkommen im grünen Tee, wird eine gesundheitsfördernde Wirkung zugesprochen. Doch existieren auch Studien, die eine ähnliche Wirkung bei den Theaflavinen finden. Daher lässt sich objektiv kaum klären, welche Teesorte gesünder ist. So zählt am Ende vor allem eins: Welcher Tee einem persönlich am besten schmeckt! Probieren Sie einfach selbst z.B. aus dem Unicity Onlineshop.

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