Matcha, ein zu Pulver vermahlener grüner Tee, ist nicht nur äußerst bekömmlich und gilt zu Recht als hervorragende Wachmacher-Alternative zum Kaffee, sondern trägt auch das fernöstliche Bild in sich. Wann immer wir an Matcha denken, sehen wir Asien vor unserem inneren Auge. Freilich haben auch die Briten eine große Tee-Tradition, doch den Tee selbst haben sie selbstverständlich aus den östlichen Landen. So tut sich unweigerlich die Frage auf: „Warum ist der Tee so stark mit Asien verbunden?“
Woher kommt der Matcha Tee
Der Matcha Tee unterscheidet sich lediglich in seiner Herstellung von schwarzem Tee, weißem Tee, gelbem Tee und weiteren. Alle diese Teesorten stammen von der gleichen Pflanze, der Camellia sinensis. Dies alleine bezeugt bereits die große Kunst der Teeherstellung, denn aus dem gleichen Rohstoff werden so viele, ganz unterschiedliche Tees gewonnen. Noch etwas haben diese Camellia sinensis basierten, traditionellen Teesorten gemeinsam: Sie alle wurden in China entwickelt. Nicht umsonst nennt man China daher auch das Mutterland des Tees.
Die Verbreitung der Camellia sinensis beschränkt sich größtenteils auf den Süden von China, Japan und Korea sowie den Nordosten Indiens. Kultiviert wurde die Pflanze aber auch andernorts, sofern die dortigen Bedingungen den Anforderungen der edlen Teepflanze genügten. Diese Pflanze wächst leider nicht überall und bevorzugt vor allem tropisches Klima. Das bedeutet ein heißer und feuchter Sommer, gepaart mit einem trockenen und milden Winter.
Können wir in Deutschland Tee anbauen?
Feuchte und heiße Sommer sowie trockene und milde Winter mögen vieles sein, aber gewiss kein traditionelles deutsches Wetter. Für gewöhnlich erlebten wir hier nur ein paar heiße Tage im Sommer und die Winter wurden fast nur von Aussiedlern aus Sibirien als mild wahrgenommen. Dementsprechend fand auch die Camellia sinensis hier keine Heimat und wer einen richtig guten Matcha Tee wollte, war stets auf die asiatischen Importe angewiesen.
Mittlerweile ist es jedoch gelungen, die Teepflanze in die deutschen Böden zu bringen. In Freiburg gelang es 2016, die Camellia sinensis anzupflanzen und zu halten. Der Erfolg kam jedoch nicht sofort, denn seit 2014 scheiterte das Vorhaben stets. Freiburg ist eine Partnerstadt der chinesischen Stadt Qingdao. Beide Städte tauschten sich aus, die Chinesen erhielten deutsche Weinreben und Freiburg Saatgut für die erlesene Teepflanze. Während sich der Wein in China prächtig entwickelte, hatten wir hierzulande ziemliche Probleme mit der Anzucht. Die Pflanze wuchs langsam, bekam gelbe Blätter und verstarb alsbald. Doch die Hartnäckigkeit wurde letzten Endes doch noch belohnt. Auf den ersten Matcha aus Deutscher Herstellung müssen wir jedoch noch warten, denn es dauert etwa 5 Jahre, bis die Teepflanze zum ersten Mal geerntet werden kann.
Matcha Tee aus Deutschland ist also möglich, doch der Anbau im eigenen Garten wird wohl oder übel ein fruchtloses Unterfangen sein.