Die Teezeremonie in Japan: Zur Ruhe kommen und Respekt erlernen mit Matcha Tee

Eine der wichtigsten japanischen Traditionen ist die Teezeremonie, die ihren Ursprung im achten Jahrhundert nach Christus hat. Erst als die westliche Aufmerksamkeit auf dieses faszinierende Ritual fiel, wurde Matcha Tee hierzulande bekannt, denn er ist das traditionelle Getränk der japanischen Teezeremonie.

In diesem Ritual geht es um viel mehr als darum, gemütlich einen Tee zu trinken. Die Menschen sollen zu sich selbst finden und sich in Einklang mit dem Kosmos bringen. Deshalb hat auch jeder Schritt der Zeremonie seinen festen Zweck und Platz im Ablauf.

Teezeremonien finden in speziellen Teehäusern statt. Zu jedem Teehaus gehört auch ein Garten, denn bereits der Weg durch den Garten in die Ritualstätte gehört zur Zeremonie. Hier soll der Gast den Alltag mit all seinen Sorgen und seinem Stress hinter sich lassen, um mit freiem Kopf die Zeremonie genießen zu können.

In einem offenen Pavillon vor dem Teehaus waschen sich die Gäste ihren Mund und ihre Hände mit einer bereitgestellten Wasserschale, um sich von ihren Fehlern und Missetaten zu reinigen.

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Der Eingang ins Teehaus ist in der Regel gerade einmal einen Meter hoch, damit die Gäste das Haus auf den Knien – ein Zeichen für Demut – betreten müssen. Sie setzen sich auf die Knie oder im Schneidersitz auf den Boden, alle gesellschaftlichen Unterschiede spielen nun keine Rolle mehr, und essen die vom Gastgeber servierten Speisen.

Anschließend verlassen die Leute den Raum und warten, bis der Teemeister sie mit einem fünfmaligen Gong wieder in den Teeraum ruft. Sodann beginnt er mit der Zubereitung des Matcha Tees mit ganz speziellem Geschirr. Er füllt den fertigen Tee in eine Schale, die von Gast zu Gast weitergereicht wird. Während des Teetrinkens unterhalten sich die Gäste über Themen wie Kunst und Kultur.

Ziel einer japanischen Teezeremonie ist es, Leute zu „Chajin“, zu Deutsch Teemenschen, zu machen, ruhige, respektvolle und achtsame Zeitgenossen – erreicht ist dieser Zustand im Verständnis der japanischen Kultur aber erst nach Jahren regelmäßiger Zeremonien, wenn die strengen Abläufe des Rituals zur Gewohnheit geworden sind.

Natürlich kann sich nicht jeder an diese Regeln halten. Das scheitert schon alleine daran, dass kaum jemand ein Teehaus mit Garten hat. Aber auch ein paar Minuten Ruhe am Tag, eine Tasse Matcha Tee alleine oder mit Freunden und währenddessen abschalten und nichts tun, kann Ruhe und Harmonie in einen stressigen Tag bringen und das Gemüt ausgleichen.

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